Nach einer – für die meisten von uns – ruhige Nacht und einem reichhaltigen Frühstück, machten wir uns mit der lokalen Reiseleiterin auf die Stadtführung. Die erste Station hat uns in eine ehemalige Synagoge, die heute ein Museum ist geführt und uns mit der jüdischen Geschichte Toledos in Berührung gebracht.
(Bzgl. Wetter: der Regen viel zum Glück in der Nacht, so konnten wir heute eine volle Dosis Sonne geniessen)
Eine Synagoge – von muslimischen Architekten mit maurischer Ornamentik gestaltet -, die später in eine Kirche umgewandelt wurde und heute ein Museum ist, findet man nicht alle Tage. Diese hier in Toledo bringt deutlich zum Vorschein, dass die Stadt den Namen „Drei-Kulturen-Stadt“ wirklich verdient hat.
Danach haben wir den Weg zur Kirche „San Juan de los Reyes“ unter die Füsse genommen (liegt in der Umgebung unseres Hotels). Die von Isabella und Ferdinand errichtete Kirche, die an den Aussenwänden die Fesseln christlicher Sklaven im muslimischen Spanien zeigt, entpuppte sich im Innern als eine steinhauerische Meisterleistung. Nicht aus Stuck, sondern aus Stein wurde auch der gesamte Kreuzgang des angrenzenden Klosters mit dem wunderbaren Innenhof (die Orangen an den Bäumen sind echt 🙂 !) hat uns in seinen Bann gezogen.
Nach dieser ausführlichen Besichtigung haben wir uns in die Oberstadt aufgemacht. Es ist toll, wie wir kurz vor Fronleichnam schon von der Dekoration, den Baldachinen über den Strassen, profitieren konnten. Es sieht nicht nur schön aus, sondern bietet beim Schlendern durch die Gassen auch reichlich Schatten.
Die überreiche, mit unzähligen Kunstschätzen, Kapellen, Orgeln, Gittern uvm. ausgestattete Kathedrale bietet allein so viel, dass man einen ganzen Tag darin verbringen könnte. Nachdem wir die, der sixtinischen Kapelle nachgebildete, Sakristei mit dem wunderbaren Deckengemälde (siehe oben) betrachtet haben, liessen wir die Führung mit einem Impuls zum Johannes vom Kreuz und seiner „dunklen Nacht“ ausklingen.
Der Durst und der Hunger meldeten sich und wir machten uns auf die Jagd nach einem Restaurant in dieser Stadt, die heute „Tag der Museen“ hatte und somit viele Tagestouristen anzog (besonders viele Schulklassen). Den Nachmittag konnten alle zur freien Verfügung gestalten. Nächster gemeinsamer Programmpunkt: Apéro und dann Abendessen.
Morgen steht uns ein Reisetag bevor. Wir werden von Toledo über Madrid und El Escorial nach Avila fahren und dabei zwei Führungen erleben.